Im alten Rom war Sklaverei etwas Alltägliches. Ob Sklaven gut oder schlecht arbeiteten, sie waren der Willkür ihrer Herren unterworfen. Oft gab es nur einen Ausweg: Flucht. Onesimus, der »Nützliche«, war ein solcher Sklave. Er löste sich aus den Banden der Sklaverei und entlief seinem gläubigen Herrn Philemon in das weit entfernte grosse Rom. Dort war die Gefahr, von der »Sklavenpolizei« aufgegriffen und bestraft zu werden, vermutlich geringer als an anderen Orten.
In der erstohlenen Freiheit angekommen, begegnete Onesimus einem Mann, der seinen Herrn Philemon kannte. Die Vergangenheit holte ihn ein. Obwohl dieser Bekannte seines Herrn im Gefängnis sass, hatte er Onesimus eine Freiheit anzubieten, die er sich nicht erstehlen konnte: Die Freiheit von der Sünde. Onesimus war zwar weggelaufen, aber vor der Sklaverei der Sünde in seinem Herzen konnte er nicht fliehen, denn: »Jeder, der die Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde« Johannes 8,34). Was im Hause Philemons ausblieb, geschah nun in der Fremde: Onesimus bekehrte sich zu Jesus Christus. Der Herr Jesus hatte Sein Leben auch für ihn, den Sklaven, gelassen, um dessen Sünden vor Gott zu sühnen: »Denn der Lohn der Sünde ist der Tod« (Römer 6,23a).
Befreit von der Sklaverei der Sünde begab sich Onesimus zurück zu seinem Sklavenherrn. Nun war es ihm ein Anliegen, die Schuld aus dem alten Leben zu ordnen. Obwohl das für ihn bedeuten würde, nicht mehr über das eigene Leben verfügen zu können. Onesimus hatte etwas Besseres gefunden als die »Selbstbestimmung«, die ihn gar nicht befreit hatte. Nun gehorchte er seinem Herrn im Himmel, Jesus Christus.
Wäre Ihnen die Befreiung von der Sklaverei der Sünde auch so viel wert? Würden Sie in der Folge, koste es was es wolle, ihre alten Schulden begleichen?
«Ehe ich gedemütigt wurde, irrte ich; nun aber befolge ich dein Wort.»