Die Urim und Thummim wurde zur Entscheidungsfindung verwendet. Und zwar so, dass man dadurch Gott direkt befragen konnte (2Mo 28,30; 4Mo 27,21). Kann es jedoch sein, dass dieser Text uns ganz konkrete Gedankenanstöße darauf geben kann, nach welchen Richtlinien wir eine Entscheidung treffen, bzw. unsere Verantwortung wahrnehmen sollen?
1. Gute Entscheidungen werden im Licht getroffen
Urim bedeutet Licht oder Feuer. Wir brauchen als aller erstens, dass Gottes Licht eine Situation beleuchtet und Er uns durch Seinen Geist leitet. Eine Entscheidung soll aber auch selber im Licht getroffen werden, denn Lösungen, über die man nicht sprechen darf, sind selten gut.
2. Gute Entscheidungen sind gerecht
Thummim hingegen bedeutet Recht, Vollkommenheit oder Wahrheit. Gottes Wort lehrt uns, was dies bedeutet. Eine Entscheidung, die dem Wort Gottes entgegensteht, ist sowieso falsch und nicht zu treffen. Die Übereinstimmung mit Gottes Anweisungen ist wohl ein am einfachsten zu überprüfendes Kriterium einer guten Entscheidung. Möge Gott uns dazu Gnade geben!
3. Gute Entscheidungen kommen von Herzen
Wir lernen in Vers 8, dass die Urim und Thummim im Brustschild, nahe dem Herzen, aufbewahrt wurde. So werden gute Entscheidungen auch heute noch von Herzen, in Liebe getroffen.
4. Gute Entscheidungen berücksichtigen alle
Auf dem Brustschild waren zwölf Steine angebracht, welche die zwölf Stämme Israels darstellen. Also die Gesamtheit der Kinder Israels. Dürfen wir bei Entscheidungen nicht auch versuchen, alle Geschwister im Blick zu haben? Dabei können wir natürlich nicht alle ihre Bedürfnisse berücksichtigen, doch im Sinne der Bibel ihr Bestes suchen.
5. Gute Entscheidungen werden im Bewusstsein der Allmacht Gottes getroffen
Als Nächstes wird uns der Kopfbund vorgestellt. Er zeugt wie auch die Kopfbedeckung im Neuen Testament von der Macht, die über uns steht (1Kor 11,10). Sind wir uns dessen bewusst, wenn wir Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen? Sind wir uns der Macht Gottes, Seinem Heilsplan und unserer Stellung vor Ihm bewusst? Ist die Entscheidung im Licht dessen oder tritt sie in Widerspruch dazu?
6. Gute Entscheidungen werden in Heiligkeit getroffen
Vorne am Kopfbund wurde ein Stirnblatt angebracht, auf dem steht: «Heilig dem HERRN» (2Mo 28,36). Heiligkeit bedeutet Absonderung. Absonderung von unseren Sünden, aber auch von der Welt. Gute Entscheidungen können nicht gefällt werden, wenn wir nicht bemüht sind, eine solche Haltung einzunehmen.
7. Gute Entscheidungen erfordern das Bewusstsein unserer Stellung
Zuletzt wird das Stirnblatt als Ganzes erwähnt und als eine schlichte Krone, ein Diadem betitelt. Sind wir uns bewusst, dass wir, nach dem Er uns durch sein Blut gewaschen hat, in Christus zu Königen und Priestern gemacht worden sind (Offb 1,5-6)? Möchte uns dies nicht helfen, Entscheidungen nicht aus einer Position eines Versagers zu fällen? Ja, wir wollen uns der Gnade Gottes, die er an uns hat wirksam werden lassen, bewusst sein. Gute Entscheidungen berücksichtigen jedoch immer, dass wir Gottes Ehre auf dieser Erde nicht schmälern sollen.
Es mag sein, dass der eine oder andere diese Gedanken etwas zu weit weg von Text zu sein scheint. Sie zu überdenken und zu prüfen mag aber keinem Schaden. Möge der Herr Jesus Christus unsere Entscheidungsfindung führen und die Entscheide segnen!
