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Kategorie: Themen

»Bevor sie [Adam und Eva] vertrieben und von jeder Rückkehr zum Baum des Lebens der Natur nach ausgeschlossen werden, kleidet sie Gott mit einer Bekleidung, die ihre Nacktheit bedeckt, mit einer Bekleidung, deren Ursprung in dem eingetretenen Tode (dem Tode eines anderen) lag, die aber die Wirkung der Sünde, die ihn [den Tod] eingeführt hatte, verbarg. Der Mensch war nicht mehr nackt. Obwohl er also der Natur nach aus Gottes Gegenwart vertrieben war, ist das Haupt der Schlange noch nicht zermalmt, obwohl es sicher ist, daß dies vollbracht werden wird, der Fürst dieser Welt ist gerichtet worden (obwohl er noch da ist), und wir wissen dies durch den vom Himmel gekommenen Heiligen Geist, seitdem Christus, den die von Satan angeführte Welt umbrachte, Sich zur Rechten Gottes gesetzt hat; wenn das aber noch nicht vollendet ist, so stehen wir doch vor Gott mit der Kleidung bekleidet, welche Er uns angezogen hat – mit jenem besten Kleide. Jetzt ist es nicht mehr eine Verheißung oder ein Sinnbild, sondern ein vollbrachtes Werk – ein Werk Gottes, Gott hat unser Kleid bereitet; die Welt mag über solch einen Gedanken spotten, wir wissen aber, was er bedeutet.«1

Diese Worte mögen für den einen oder anderen ein sehr steiler Einstieg sein und dennoch ist das Verständnis der in diesem Text genannten Gedanken sehr wichtig, ja wichtiger als die Kleidung selbst. Lasst uns ihn in aller Kürze noch einmal festigen und dabei auf den symbolischen Zusammenhang von Sühnung und Kleidung eingehen.

Nichts vom Bösen ahnend und doch böse

Adam und Eva lebten und wirkten in einer Art Unschuld. Sie taten Niemandem etwas Böses und lebten mit sich und der Umwelt in Frieden. Sie lebten in vollkommener Gemeinschaft mit Gott. Sie waren nackt und sie schämten sich nicht (1Mo 2,25). Doch wer keinen Kontakt mit dem Bösen hat, ist nicht unbedingt resistent dagegen, wenn er damit konfrontiert wird. Das mussten auch Adam und Eva lernen. Eine Beziehung wird oft erst dann wertvoll, wenn man sie nicht mehr hat. Und dadurch, dass sie der Schlange mehr glaubten als Gott, ja, Ihn durch ihre Handlung der Lüge bezeichneten, erkannten sie, dass sie nackt waren.

Sie waren nicht nur nackt in körperlicher Hinsicht, sondern sie waren auch nackt in ihrem Wesen vor Gott. Wie man bei einem nackten Menschen jeden Pickel sieht, wo immer er auch ist, kann Gott jede Schwäche in unserem Wesen sehen. Für Ihn ist alles offenbar und sichtbar. Jeder Gedanke und jede Gesinnung. Minute für Minute, Jahr für Jahr.

Genauso ergeht es uns Menschen, wenn Gott uns in Sein Licht stellt. Hilflos merken wir, dass in uns nichts Gutes wohnt. Fast jeder Ort in unserem Haus ist ein stummer Zeuge gegen uns. Neid, Streit, Eifersucht oder sogar böse Taten sind von uns in ihnen geschehen. Selbst Gutes ist böse, wenn wir es aus Selbstsucht getan haben. Gott sieht die Beweggründe des Herzens – vor Ihm sind alle Dinge offenbar.

»Sie sind alle abgewichen, sie taugen alle zusammen nichts; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer!« Römer 3,12

Zudecken!

Adam und Eva reagierten auf diese Nacktheit indem sie sofort Gegenmaßnahmen ergriffen und versuchten, sich selber Kleider zu machen. Niemand hatte ihnen diesen Befehl gegeben, sie handelten im Affekt. Doch offenbar reichten ihnen ihre Schurze nicht, denn sie mussten sich zusätzlich hinter den Bäumen des Gartens verstecken.

Genauso möchte der sündige Mensch etwas tun, um seine geistliche Nacktheit zu verstecken. Er macht dies und jenes und stellt doch fest, er kann sich nicht so verändern, dass er dem reinen und heiligen Gott wohl annehmbar ist.

»denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten,« Römer 3,23

Gott ruft

Doch Gott rief Adam und Eva und sehnte sich nach der Gemeinschaft mit ihnen. Sie nahmen diese Möglichkeit dankbar an und bekannten Ihm ihre Übertretung. Trotz der Gnade Gottes hatte dieser Schritt Konsequenzen für ihr Leben. Die Arbeit des Mannes wurde hart, weil der Erdboden verflucht war und die Frau sollte mit Schmerzen Kinder gebären. Doch gerade diese Lasten trugen dazu bei, dass sie von Gott abhängig blieben (vgl. Klg 3,27; 1Tim 2,14-15).

»Wer seine Schuld verheimlicht, dem wird es nicht gelingen, wer sie aber bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen.« Sprüche 28,13

Der Tod eines anderen!

Doch das ist nicht das einzige, was Gott für Adam und Eva tat, Er machte ihnen Leibröcke aus Fell. Um an dieses Fell zu kommen musste ein Tier sein Leben lassen. Stellvertretung nennt die Bibel das. Es ist uns klar, dass jenes Tier die Sünde nicht tragen konnte. Doch Gott hat in jenem Tier den Opfertod seines Sohnes Jesus Christus vorherschauend[2] gesehen. Allein dieser kann die Sünden hinweg nehmen und Gott zugleich in Seiner Heiligkeit zufriedenstellen. Das Kleid, das Gott uns nun anzieht, bedeckte ihre innere (und äußerliche) Blöße. Mag der Leib eines Schurken voller Wunden sein, aber wenn er sie bedeckt, ist von alledem nichts mehr sichtbar. So sieht nun Gott bei Adam und Eva nicht auf ihre Blöße, sondern auf das Fell, welches von Jesus Christus zeugt, der für uns gestorben ist.

»Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.« Johannes 3,16

Das neue Kleid

Wie sieht nun das neue Kleid aus, das Gott Adam und Eva angezogen hat? Da wir erkannt haben, dass wir nicht mit unserer Unschuld umgehen können, hat Gott den kethonet aus Fell lang gemacht, so dass er die Beine bedeckt und unsere Schritte einschränkt. Damit zeigt Er uns, dass wir nur zufrieden sein können, wenn wir uns Seinem Willen unterordnen. Zudem können wir Ihm damit zeigen, dass wir nicht mehr ungehorsam sein wollen. Der Rock verdeckt zudem auch unsere Persönlichkeit, womit Demut und Zurückhaltung angetönt werden. Wenn wir ihn tragen, erinnern wir uns immer daran, dass wir Sünder waren, nackt und bloss, nun aber Begnadigte sind. Durch das Fell wirken wir nun auch auf unseren Mitmenschen nicht mehr hart und herausfordernd, sondern gehen in Sanftmut mit ihnen um. Doch der kethonet zeichnet auch unseren hohen Status aus, den wir als Kinder Gottes durch Jesus Christus ererbt haben. Dass Er uns zu in einen neuen Stand erhoben hat, wird auch damit ausgedrückt, dass Er uns den geistlichen Leibrock angezogen hat. Dieses Kleid will Gott uns durch Seinen Sohn schenken. Hast du es schon angenommen?

Übrigens bedeutet die jüdische Redensart »sich ein Hemd anziehen«, dass man sich seiner Schuld bewusst ist und als Sünder erkannt hat.3 Doch sollen sich unsere Gedanken von unserer Sünde immer wieder abwenden und der Freude zuwenden, die Er uns geschenkt hat.

»Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, wie ein Bräutigam sich den priesterlichen Kopfschmuck anlegt und wie eine Braut sich mit ihrem Geschmeide schmückt.« Jesaja 61,10

 

nach Christoph J. Berger: »Über den tieferen Wert von Kleidung«

 

[1] John Nelson Darby: Betrachtungen über das Wort Gottes – Band 1, (EPV) Neustadt 2018, S. 30

[2] Diese Gedanken sind aus menschlicher Perspektive geschrieben, denn bei Gott gibt es keine Zeit.

[3] Adolf Rosenzweig: Kleidung Und Schmuck Im Biblischen Und Talmudischen Schrifttum, S. 17


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